Sonderausstellung: 12. April bis 18. August 2019
Depot! Ausgewählte Glasobjekte
„Was haben Sie denn sonst noch?“ oder „Was verstecken Sie denn vor uns?“ kann man manchmal hören, wenn es um die international bekannte Sammlung des Europäischen Museums für Modernes Glas geht.
Tatsächlich sind knapp zwei Drittel der Sammlung nicht dauerhaft ausgestellt und folglich für die Besucher nicht sichtbar. Dies ist vor allem der mangelnden Ausstellungsfläche im Museum geschuldet.
So bietet es sich an, zumindest temporär einmal den Fokus auf die deponierten Objekte der Sammlung zu richten. Für die Ausstellung wurden gut achtzig Objekte ausgewählt, die teilweise noch nie oder seit ihrem Erwerb nicht mehr öffentlich präsentiert wurden. Zu sehen ist ein Querschnitt an Arbeiten von den 1960er Jahren bis 2018.
Die in ganz unterschiedlichen Techniken entstandenen Werke wurden in fast allen Phasen des Sammlungsaufbaus erworben. Ein Schwerpunkt bilden Objekte der 1970er und 1980er Jahre. In diesen beiden Jahrzehnten ist die Coburger Sammlung auch am stärksten gewachsen.
Bedeutsam sind die Erwerbungen von der Ausstellung des wegweisenden ersten „Coburger Glaspreises“, der im Jahr 1977 als internationaler Wettbewerb für Furore gesorgt und Coburg auf die internationale Glaskarte gesetzt hat. Die Werke bieten zugleich einen Rückblick auf die frühe Phase der internationalen Studioglasbewegung.
Anfänglich dominieren vor allem mundgeblasene Werke, die sich durch eine ausgeprägte Farbigkeit auszeichnen. Deutlich spürbar ist in der Frühzeit der internationalen Studioglasbewegung die Freude an den neuen künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten, die ein kleiner, oft mobiler Schmelzofen und das Arbeiten mit der Glasmacherpfeife bieten konnten. Später kommen gleichermaßen gegossene Skulpturen, in Kaltarbeit gravierte und aus Pâte de Verre geschmolzene Objekte sowie am Tischbrenner gefertigte Gefäße aus sogenanntem Lampenglas hinzu.