Gästeführerin Meike Leyde befasst sich mit dem Weiblichen in der Glaskunst. Das ist spannend, weil das künstlerische Arbeiten mit Glas einst männlich dominiert war. Während die Männer sich traditionell mit der körperlich anstrengenden Herstellung der Glasobjekte befassten, fanden sich Frauen eher in der Glasveredelung wieder. Auch der Beginn der so genannten Studioglasbewegung scheint durch Künstler wie Harvey Littleton oder Erwin Eisch männlich dominiert gewesen zu sein. Die Schwedin Ann Wolff gilt seit den 1960er Jahren als Pionierin weiblicher Glaskunst. Ab Mitte der 1970er Jahre traten immer mehr Frauen als Glas-Künstlerinnen in Erscheinung ─ und heute ist es selbstverständlich, dass die internationale Glaskunst auch weiblich ist.
Meike Leyde stellt Werke von Ann Wolff, Jaroslava Brychtová, Jutta Cuny, Toots Zynsky, Ulla Forssell, Vera Lisková, Josepha Gasch-Muche, Karen Lise Krabbe und Æsa Björk
BU: Ann Wolff, Sunday in Pink, 1977, ©Kunstsammlungen der Veste Coburg, VG Bild-Kunst, Bonn, 2023